Der diesjährige Weltgebetstag führte uns auf die Cookinseln, einem Inselstaat im Südpazifik, zu dem 15 Inseln gehören. Benannt sind die Inseln nach dem Seefahrer James Cook, die Amtssprachen sind Englisch und Maori. Etwa 15.000 Cookinsulaner:innen leben auf den Inseln, 80.000 hingegen in Neuseeland und 20.000 in Australien. Seit 1965 sind die Cookinseln ein selbst verwalteter Inselstaat in freier Assoziierung mit Neuseeland und eine freie parlamentarisch-demokratische Monarchie, deren Staatsoberhaupt König Charles III. ist. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus und die Zucht der berühmten schwarzen Perlen, außerdem gelten sie als Steueroase. Laut der WHO haben die Cookinseln den höchsten Body-Mass-Index weltweit. 51% der Menschen dort sind krankhaft fettleibig, was diverse gesundheitliche Probleme birgt. Der christliche Glaube spielt eine große Rolle, 85% der Bevölkerung sind christlich. Viele Veranstaltungen beginnen mit einem gemeinsamen Gebet. Im Gottesdienst tragen die Frauen den traditionellen Rito-Hut, beliebt sind auch Blumenkränze.
In Anlehnung an die Blumenkränze bekamen alle Besucherinnen und diesmal auch etliche Besucher am Eingang eine Frangipaniblüte zum Anstecken. Meeresrauschen stimmte alle auf das Inselleben ein. Nach der Begrüßung und dem Anzünden der Weltgebetstagskerze wurden alle mit Kia orana begrüßt, was weit mehr als ein Hallo auf den Cook Inseln ist. „Ich wünsche dir, dass du lange und gut lebst, dass du leuchtest wie die Sonne und mit den Wellen tanzt.“
Eine Atem- und Meeresmeditation, die immer wieder von Meeresrauschen unterbrochen wurde, schloss sich an, um uns miteinander und mit den Menschen auf den Cookinseln zu verbinden.
Für die Ordnung hatten sich die Frauen der Cookinseln sehr schnell für den Psalm 139 entschieden. Dieser Psalm wurde in drei Teilen gelesen und von drei Lebensberichten dreier unterschiedlicher Frauen unterbrochen.
Mii, 15 Jahre, berichtete von ihrer Verzweiflung während Corona, aber auch der Erkenntnis, dass Gott ihre Not kennt und sie im Gebet ruhig werden lässt.
Vainiu mahnte an, dass die alte Maori Sprache in den Schulen verpönt ist, dabei sollte diese Sprache doch überleben dürfen. Dennoch weiß sie, dass Gott bei ihr ist.
Ärztin Dawn erlebte bereits vieles, Schlimmes aber auch viel Positives. „Gott hat uns auf erstaunliche Weise wunderbar geschaffen - mich, dich und uns alle.“
Bei den Fürbitten wurden zehn Stichworte wie Ewige, Weisheit oder Gemeinschaft in Blüten an eine Pinnwand befestigt.
Die Kollekte wurde in Fischernetzen eingesammelt. Über 300 Euro kamen zusammen, die wie immer allen Projekten des Weltgebetstages zu Gute kommen.
Der nächste Weltgebetstag führt uns übrigens nach Nigeria. Bereits heute freuen wir uns vom Team auf ihren Besuch. Es ist uns jedes Jahr ein Vergnügen, diesen Tag vorzubereiten und ihn dann auch gemeinsam bei landestypischen Gerichten ausklingen zu lassen.
Dieses Jahr freuen wir uns besonders, dass wir von der 15 Jährigen Paula unterstützt wurden. Sie, Daniela Bayer und der Vikar Adrian Spies haben als Neue im Team auch diesen Weltgebetstag zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Herzlichen Dank auch an die Musiker, die uns jedes Jahr so toll begleiten, und die mit den Liedern des jeweiligen Landes den Weltgebetstag erst so richtig rund machen.
Elke Dechet für das ökumenische Team