Wie die Nudel in die Tüte kommt

Dass man Nudeln, auch ohne technische Küchenhelfer, mit viel Zeitaufwand selbst herstellen kann, das weiß sicher so manche „Köchin“ auch heute noch. Zu erkunden, wie Nudeln in der Lebensmittelindustrie fabriziert werden, schaute sich der Altenkreis, bei der Halbtagesfahrt im Oktober (19.10.2016), in der „Altmühltaler Teigwarenfabrik“ der Familie Schnell, im Thalmässinger Ortsteil Lohen um. Bei einer Betriebsführung vor Ort sollten wir alles Wissenswerte rund um die Nudel erfahren. Nachdem wir die weißen Besuchermäntel übergestreift, die hellblauen Netzhauben auf den Kopf gesetzt hatten und alle ziemlich gleich aussahen, öffnete sich die Produktionsstätte. Caroline Schnell erklärte uns, welche Rohstoffe – Durum–Hartweizengrieß, Dinkel, Emmer und frische Eier, die ausschließlich von Erzeugern aus der Region kommen – verwendet werden.
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Neben der Vielfalt der achtzehn Nudelsorten mit ihren verschiedenen Ausformungen, zeigte sie uns Maschinenteile und Matrizen, durch die der Nudelteig in die jeweilige Form gedrückt wird. Sechs Tonnen Nudeln können täglich im Betrieb produziert werden. Der in Prozentangaben auf den Tüten aufgedruckte Eigehalt sagt aus, wie viel Frischei auf ein Kilogramm Teig verarbeitet wurde. Interessant ist die Konstruktion der Eieraufschlagmaschine, die innerhalb einer Stunde 11'000 Eier aufschlägt. Auf vier riesigen Ebenen werden die Nudeln in einer Maschine getrocknet und zur Abfüllmaschine geleitet. Diese misst dann in einem Arbeitsgang das festgelegte Gewicht ab und füllt die Nudelmenge in die gleichzeitig angefertigten Folientüten. Als wir uns im Hofladen – je nach Gusto – mit Teigwaren, Tomatensoßen, Gewürzen und Eierlikör versorgt hatten, konnten wir bei der Kaffeepause im Gasthof „Zur Linde“ in Offenbau frische selbstgemachte Knieküchle und Schwarzwälder Kirschtorte genießen.
Anna Barkholz – Bild Margarete Heim